Schily erhält "Big Brother Award"

Bundesinnenminister Schily erhält Preis für den "Abbau von Bürgerrechten, Datenschutz und informationeller Selbstbestimmung"

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ist von Daten- und Verbraucherschützern mit dem "Big Brother Award" ausgezeichnet worden. Der Minister erhalte den Hauptpreis für den "Abbau von Bürgerrechten, Datenschutz und informationeller Selbstbestimmung", teilte der "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs" (FoeBuD) am Freitag in Bielefeld mit. Der Verein zeichnete auch Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) für dessen Telekomüberwachungsverordnung aus, die eine Überwachung "quasi per Knopfdruck" ermögliche.

Der Preis wurde 1998 zum 50. Jahrestag von George Orwells utopischem Roman "1984" von der Datenschutz-Organisation "Privacy International" in Großbritannien ins Leben gerufen. Seit 1999 wird der Award auch in den USA, Kanada und Österreich ausgelobt. Deutschland und Frankreich kamen im Vorjahr dazu. Die Negativ-Auszeichnung soll das Bewusstsein für das Grundrecht auf Privatheit sowie die wachsende Gefahr seiner Verletzung schärfen.

Internet World, 26. Oktober 2001