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Mediale 88 am 8./9. Oktober

Die ersten Bielefelder Medientage in der Stadtbibliothek und im Filmhaus

Ein neuartiges Medienereignis steht bevor. Zwischen Buchstabe und Bit: alte und neue Medien werden zwei Tage lang präsentiert. Erstmals informieren über hundert ostwestfälische Medien-Aktive gemeinsam über ihre Arbeit. Bei der bunten Mischung aus Börse, Aktion, Unterhaltung und Show steht die schöpferische und phantasievolle Verwendung der Medien im Vordergrund. Die Mediale möchte zeigen, daß die verschiedenen Kulturen des Lesens, Hörens und Sehens einen. Zusammenhang darstellen.

Ein reichhaltiges Angebot von Aktionen, Ausstellungen, Filmen, Videos, Hörspielen und Lesungen sowie Datenkommunikation, Theater und Livemusik sorgen für einen abwechslungsreichen Mediengenuß. Die Mediale lädt zum Schauen, Mitmachen und Experimentieren ein.

Samstag von 10 bis 23 Uhr in der Stadtbibliothek können Musikfans Videoclips drehen, Kinder Trickfilme produzieren und Texte drucken. Funkinteressierte bei Mini-Hörspielen mitwirken oder ihre Fähigkeiten als Sprecherin erproben. Eine medienpädagogische Beratung fehlt ebensowenig wie die Computercorner. Hier haben Besucher die Gelegenheit, per Datenkommunikation mit Kanada Kontakt aufzunehmen und sich in der Computeranimation zu versuchen. Die Medienarbeiterinnen beraten und stehen für Gespräche zur Verfügung.

Auswärtige Gäste bereichern das Programm. Der diesjährige Heinrich-Böll-Preisträger Dieter Wellershoff liest aus seiner Herbstneuerscheinung. Anschließend diskutiert er mit dem Bielefelder Autor Wolfgang Hädecke. Eine Lesung ganz anderer Art bietet Peter Glaser, Kolumnist der Zeitschrift TEMPO. Er ist nicht persönlich anwesend, sondern gibt seine "Poetronik" per Computer-Diskette weiter. Eine spritzige Musikshow bieten .Till und Obel aus Hamm und die Bielefelder Band "Vanille"; das Trotz-alledem-Theater ist allgegenwärtig.

Besondere Bonbons sind eine Multi-Media-Performance Bielefelder Künstler und die Vorführung der neuesten Spots computererzeugter Bilder aus aller Welt Dieses 60minütige Video "Als die Bilder fliegen lernten" bietet auf der Mediale einen interessanten Vergleich zu Computerbildern, die vor 10 Jahren aktuell waren, wie z. B. John Hays Video "Odyssey". Entsteht eine neue Bildästhetik? Wie dem auch sei, das vielfältige Film- und Videoangebot richtet sich an alle Altersgruppen. Insbesondere die regionale Filmkultur ist mit zahlreichen Beispielen vertreten. Das Spektrum reicht von einer Reportage über das Detmolder Freilichtmuseum - zum Teil im lippischen Dialekt - über den Kinderfilm "Gritta vom Rattenschloß" bis hin zu Experimentalfilmen der international erfolgreichen Bielefelder Gruppe "Alte Kinder".

Daß Medien jedoch nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch zur ernsthaften Auseinandersetzung über gesellschaftliches Leben dienen, wird in der Foto-Ausstellung .Armut-in Bielefeld" oder dem bewegenden Louis 'Malle-Film "Auf Wiedersehen, Kinder" deutlich.

Der Sonntag beginnt mit dem schon traditionellen Medienfrühstück um 10 Uhr im Filmhaus. Es geht um die Perspektiven der ostwestfälischen Medienkultur. Kann man zukünftig von einer "Medienlandschaft Bielefeld" sprechen oder ist Funkstille vor Ort? Anschließend findet ein Seminar zum Thema "Neue Tendenzen des Dokumentarischen im Film" statt.



© WWW-Administration, 21 Jan 03