Called by DIRC

UMSONST TELEFONIEREN

Das Monopol ist weg, der Markt ist durcheinander, die stadteigene Telefongesellschaft hat den richtigen Stecker immer noch nicht gefunden - da klingelt beim Datenverkehrsverein FoeBud schon wieder eine ganz andere Zukunft.

Im Rahmen der kuriosen kommunikativen Konzepten gewidmeten Veranstaltungsreihe Public Domain stellt am 7. Juni im Bunker Ulmenwall Winrich Hoseit sein bahnbrechendes DIRC-System vor. Ein schnurloses - und vor allem völlig gebührenloses Verfahren, bei dem jeder Besitzer eines DIRC-Phones (für 49 DM monatlich bei Hoseit geleast) ein kleiner Netzbetreiber wird. Dann läßt jeder seine Nachbarn kostenlos über das eigene Netzknötchen dirc-a-phonieren, und wenn nur genug Geräte dicht genug beieinanderstehen (mindestens alle 5 Kilometer 1), können alle umsonst (und sogar 100 Leute gleichzeitg über dasselbe Gerät) mit allen reden. Oder nur zum Ortstarif mit jedem Kunden der altertümlichen Festnetze.
Allerdings gibt es noch keine DIRCPhone' Nur spannende Pläne, die sowohl High-Tech-Freaks begeistern (eingebautes GPS) als auch Gesellschaftsveränderer (keine Kom-Konzerne mehr). Und einen wunderbar queren Nebeneffekt hat das System dazu: Handys für Fußgänger gibt es ohne Aufpreis - Autotelefone aber funktionieren nicht, weil DIRCs bei hohen Geschwindigkeiten den nötigen Positionierungs-Kontakt zum Netz verlieren. Und wenn ich nicht weiß, wo dein Phone hin ist, kannst du auch meines nicht als Relais benutzen.

Mmh, da werden sich zivile Kommunikations-Künstler aber an die Brust klopfen: -Enterprise? Wie kann ich reden, ohne meinen Standort zu verraten?" Knifflig.

Digital Inter Relay Communication - kostenlos telefonieren? Public Domain #87, Sonntag, 7.6. 15 h. Bunker UlmenWall

Ultimo, 01. Juni 1998