[Gebotsschild Hände hoch]


PUBLIC DOMAIN 106

BANKRAUB
Geschichte, Theorie und Praxis

Sonntag, 5.11.2000 ab 15 Uhr
BUNKER ULMENWALL
Kreuzstraße 0, D-33602 Bielefeld


“Du kannst mir glauben, Banken sind einfacher. Du brauchst nicht mal ‘ne Pistole. Ich hab mal von ‘nem Kerl gehört, der spazierte mit einem Funktelefon in eine Bank, gibt das Telefon dem Kassierer, ein Kerl am anderen Ende der Leitung sagt: “Wir haben die Tochter von diesem Mann. Pack dem mal das ganze Geld ein oder wir bringen sie um!” “Das hat funktioniert?!” “Und wie! Nicht mit einer Pistole, nicht mit einem Gewehr, nur mit einem Scheiß Telefon!”
(Dialog Honey Bunny und Pumpkin frei nach “Pulp Fiction”)

Dr. Klaus Schönberger, Kulturwissenschaftler aus Tübingen und Herausgeber des Buches “Va Banque!”, über Geschichte, Theorie und Praxis des Bankraubes.

Von den schwierigen Anfängen zur Blüte des Delikts, über Akteure von Bonnie & Clyde über Ronald Biggs bis zur Bewegung 2. Juni. Vortrag, Musik, Video und Performance für solide Bankangestellte, die hoffen, dass die Polizei nicht zu früh eintrifft und für Unentschlossene, die bisher zwischen Lottospiel und Bankraub schwankten.

Sonntag, 5. November 2000 ab 15 Uhr Bunker Ulmenwall Bielefeld
in Zusammenarbeit mit dem Buchladen Eulenspiegel, Bielefeld

Klaus Schönberger (Hsg.) Va Banque, Taschenbuch - 280 Seiten, Verlag Libertäre Assoziation Hamburg; ISBN: 3922611834

Die Tresore der Banken haben von Beginn an die Phantasie derjenigen beflügelt, denen es an Geld ständig mangelt. Wer der Arbeit überdrüssig ist oder sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, träumt häufig von einem Lottogewinn oder phantasiert von dem Veränderung versprechenden Bankraub. Und bei keinem anderen Kriminaldelikt können die Täter nach einem gelungenen Coup auf soviel Sympathie hoffen, wie beim Bankraub. Dieses Buch unternimmt volkskundliche, kriminologische, historische, literaturwissenschaftliche und soziologische Ausflüge in die vielschichtige und faszinierende Welt des Bankraubs. Der Sammelband sucht nach Antworten auf Fragen wie: Wer sind die Bankräuber in Vergangenheit und Gegenwart? Es werden politisch motivierte Banküberfälle ebenso vorgestellt, wie ein Blick auf verzweifelte Einzeltäter geworfen, die versuchen ihre Probleme durch den Coup ihres Lebens mit einem Schlag zu lösen. Beiträge zur Trachtenkunde des Bankraubs ('Pret a voler') gehören ebenso dazu, wie ästhetische Überlegungen und materialistische Analysen zur Architektur des Bankgebäudes oder der Beschaffenheit von Fluchtfahrzeugen. Exakte Kenntnisse über die Entwicklung des Tresorwesens und der Sicherungsvorkehrungen vervollständigen das Wissen über den Bankraub. Es werden regionale Traditionen (Osteuropa, Italien, Uruguay etc.) untersucht und ein Blick auf die Massenmedien fehlt ebenfalls nicht, die Bankräuber zu Popstars erküren und die erwischten Verlierer fallen lassen. Die Populärkultur (Film, Kriminalroman etc.) haben sich des Themas ebenso angenommen. Die Beiträge sind geprägt von jener fröhlichen Indifferenz, die einen Bankraub mit Stil durchaus etwas abzugewinnen vermag, gleichzeitig aber sich der Problematik der (Verw-)Irrungen aller Beteligten bewußt ist.
 

Links zu dieser Veranstaltung:
http://www.nitau.net/bankraub/
 

Pressefotos:
 

Buchtitel. Abdruck honorarfrei.
 

zur PD mit der Deutschen Bahn AG? Anklicken für den vorausgefüllten Fahrplan.