Presseerklärung des FoeBuD e.V.

 

FoeBuD e.V. • Marktstr. 18 • 33602 Bielefeld • Tel: 0521-175254


Payback goes VISA

Am Freitag 1. Februar 2002 findet eine Pressekonferenz der Firma
Payback zusammen mit VISA statt.

Dazu erklären wir:

Wir finden es problematisch, wenn zukünftig Käufe, die mit
Kreditkarten getätigt werden, "rabattiert" werden.

Somit verteuert sich jede Ware um einen Anteil, der später wieder als
Rabatt ausgezahlt wird. Hier soll eine Firma verdienen, die dem
Produktionsprozess der Waren oder den Dienstleistungen nichts
hinzufügt.

Die Teilnahme am Payback-System ist natürlich freiwillig, wenn auch
nicht so ganz: Denn wer keine Payback-Karte verwenden will, bekommt
keinen Rabatt - Kundinnen und Kunden, denen ihre Privatsphäre wichtig
ist, zahlen also mehr für jeden Einkauf. Doch auch für die anderen
gilt: Es gibt nichts geschenkt. Ein Konzern, der massenhaft Rabatte
gewährt, schlägt sie halt vorher auf die Preise auf.

Payback behauptet, dies sei nicht der Fall. Die Rabatte seien durch
die durch die Rabattaktion erreichten höheren Umsätze abgedeckt.
Zuende gedacht entspricht dies der Logik des Pyramidenspiels.

Die Payback Karte ist ein Bonuspunkte-Sammelsystem, und zwar das
größte in Deutschland mit mit ca. 12 Millionen Teilnehmerinnen und
Teilnehmern. Payback (www.payback.de) kommt als Rabattkarte daher,
dient aber vor allem dazu, personalisierte Daten zum Kaufverhalten von
Millionen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu gewinnen und
kommerziell zu nutzen, ohne dass diese ausreichend informiert werden.
Um in den Genuss der angepriesenen Rabatte zu kommen, muss bei jedem
Einkauf bei einem Payback-Partnerunternehmen die Karte vorgelegt
werden. Und schon kann Ihre komplette Einkaufsliste mit Ihren
persönlichen Daten verknüpft werden. So lässt sich auch ein Profil
Ihres Kunden- und Konsumverhaltens anlegen.

Für dieses System hat Payback den Big Brother Award des Jahres 2000
erhalten. (http://www.bigbrotherawards.de/2000/.com/index.html)

Die Deutschen stehen der Kreditkarte bisher eher kritisch gegenüber.
Ganz offensichtlich soll den Deutschen mit dieser Aktion der Gebrauch
von Bargeld abgewöhnt werden. Darunter leidet - anders als beim
Bargeld - die Privatsphäre, da mit jedem getätigten Kauf eine
Datenspur übrig bleibt.

Bielefeld, 31.1.2002
FoeBuD e.V.
Rena Tangens + padeluun

Mehr zu unserer Privacy-Card-Aktion
http://www.foebud.org/texte/aktion/privacy-card/index.html