Datenschutz

"Big Brother Award" ahndet Verstöße gegen den Datenschutz

Bielefeld (dpa/lnw) - Verstöße gegen den Datenschutz sollen mit dem "Big Brother Award" geahndet werden, der in diesem Jahr zum zweiten Mal auch in Deutschland verliehen wird. "Mit der Negativ-Auszeichnung wollen wir Firmen, Behörden und Organisationen anprangern, die die Privatsphäre der Bürger in erheblicher Weise missachtete haben", sagte ein Sprecher des Bielefelder Vereins zur Förderung des öffentlichen, bewegten und unbewegtenDdatenverkehrs (FoeBud) am Montag.

Der "Big Brotehr Award", der auf George Orwells Roman "1984" zurückgeht, wird seit 1998 von verschiedenen Organisationen in Grossbritannien, Österreich, der Schweiz und den USA vergeben. Im vergangenen Jahr wurde er erstmals auch in Deutschland verliehen.

Eine der Negativ-Auszeichnungen ging im Oktober 2000 an den Anbieter von Rabattkarten, die Loyalty Partner Gesellschaft für Kundenbindungssysteme mbH aus München. "Die so genannten Payback-Karten, die inzwischen rund elf Millionen Deutsche besitzen, dienen lediglich dazu, personalisierte Daten zum Kaufverhalten von Verbrauchern zu gewinnen und kommerziell zu nutzen", begründete der FoeBud-Sprecher die "Würdigung" des Unternehmens.

Vergeben wird der "Big Brother Award" in den Kategorien Business/Finanzen, Politik, Behörden/Verwaltung, Kommunikation und Lebenswerk. Vorschläge nehmen die Veranstalter noch bis zum 15. September (FoeBud e.V., Marktstraße 18, 33602 Bielefeld) entgegen. Die Preisverleihung wird am 26. Oktober in Bielefeld sein. Am selben Tag werden auch in Österreich und in der Schweiz die "Big Brother Awards" vergeben, hieß es.

Deutsche Presse Agentur, Landesdienst NRW, 16. Juli 2001