Preiswert

RHEINBERG. Von Preisen und vom Auszeichnen versteht man bei der Metro etwas. Dass man nun selbst ausgezeichnet wurde, ist dem Handelskonzern suspekt - erst recht, wenn es um diesen Preis geht: den "Big Brother 2003". Dieser Negativ-Preis würdigt bedenkliche Eingriffe in die Privatsphäre von Bürgern. Mehrere Datenschutz-Initiativen haben dem Konzern die zweifelhafte Auszeichnung zuerkannt, weil dieser in seinem Rheinberger "Future Store" eine Chiptechnologie erprobt, die Kunden durch den Supermarkt navigieren kann, Produkte identifiziert, gleichzeitig aber auch eine Identifizierung der Kunden ermögliche. Mittels ausspionierter Kundenprofile tue sich in Form von Werbemaßnahmen eine neue Dimension von Konsumterror auf, so die Verbraucherschützer. Die Metro sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt: Eine Verknüpfung des Chips mit Kundendaten sei zu keiner Zeit möglich. (dum)

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, 27. Oktober 2003
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