Versteckte RFID in Metro-Payback-Kundenkarte

Als Mitglieder des Vereins FoeBuD am Sonntag, 1.2.2004, während eines Vortrags von Katherine Albrecht von der US-Konsumentenschutzvereinigung CASPIAN eine Payback-Kundenkarte des Metro-Future-Stores in Rheinberg auf ein RFID-Lesegerät legten, erschien zu ihrer Überraschung eine Identifikationsnummer. Durch das Auslesen so eines RFID-Chips in einer Kundenkarte können Kunden bereits beim Betreten des Ladens eindeutig identifiziert werden.

Ein Röntgentest offenbarte den in der Karte enthaltenen Chip, über den die Inhaber nicht einmal informiert wurden. Auf Nachfrage erklärte die Metro am Montag, dass am DVD-Regal (ausgesprochen sinnvoller Ort für so eine Information) entsprechende Hinweise angebracht seien. FoeBuD zeigt allerdings auf den Web-Seiten Fotos (Link unten), die darauf schließen lassen, dass selbst diese keinesfalls als ausreichend zu bezeichnenden Hinweise auch erst nach der Anfrage an den DVD-Regalen angebracht wurden.

Am Ende einer Führung durch den Metro-Futurestore, der als Beispiel für die geplante Verwendung von RFID-Chips im Konsum-Alltag dienen soll, wurde Albrecht und anderen FoeBuD-Mitgliedern ein sogenannter "Deaktivator" vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Gerät, dass die RFID-Chips ausser Kraft setzen soll, indem alle enthaltenen Daten mit Nullen überschrieben werden. Dabei zeigte sich, dass das Gerät jedoch den enthaltenen eindeutigen Indentifizierungscode nicht überschreibt, so dass die "Deaktivierung" letztlich nur eine nicht funktionierende Farce ist, die den einzigen Effekt hat, gegenüber den Kunden die Beeinträchtigung ihrer Privatsphäre zu verschleiern.

FoeBuD zu RFID im sog. Futurestore Feature: http://www.foebud.org/texte/aktion/rfid/
Feature RFID: http://www.datenschutz.de/feature/rfid
CASPIAN: http://www.nocards.org/

datenschutz.de, 5. Februar 2004
Original: http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=1146