Versteckter Kontrollchip in Paypack-Karten

Die Metro-Gruppe strapaziert das Vertrauen ihrer Kunden. Einer ihrer Betriebe, der Extra Future Store in Rheinberg verwendet RFID-Chips in Rabatt-Karten, mit denen sich Kundendaten analysieren lassen. Wie der Bielefelder FoeBud berichtete, werden die Einkaufenden nicht über diese Funktion aufgeklärt.

Die Metro-Handelskette hatte zur Demonstration ihres kundenfreundlichen Verhaltens Vertreter einer Verbraucherschutzorganisation und des FoeBud in den Zukunftsladen eingeladen. Das Unternehmen wies nach Angaben der Bielefelder Aktivisten explizit darauf hin, wie gut die Kunden über Nutzen und Gefahren der verwendeten Radio-Etiketten informiert würden. So seien zum Beispiel die in den Chips gespeicherten Informationen keinesfalls mit Personendaten zu verknüpfen. Die Etiketten seien des Weiteren am Ladenausgang ganz einfach zu deaktivieren. Als dann aufgrund einer angeblichen technischen Fehlleistung genau die individuelle Seriennummer des Etiketts, mit der dies bei jedem weiteren Ladenbesuch wiedererkannt werden kann, beim Deaktivierungsvorgang intakt blieb, erwachte das Misstrauen der Gäste. Die Anonymität der Produkt-Tags erwies sich dann ebenfalls als nicht gewährleitstet. So ermöglicht die mit einem Chip versehene Kundenkarte des Zukunftsladens (ohne den Kunden darüber zu informieren) eine eindeutige Verbindung des Kartenbesitzers mit allen von ihm gekauften Artikeln, die über RFID-Chips ausgezeichnet sind.

Nachdem die FoeBud-Mitglieder in den Geschäftsbedingungen zum Gebrauch der Kundenkarten keinen Hinweis auf die RFID-Daten entdecken konnten, erkundigten sie sich bei der Metro-Gruppe. Die Antwort war, dass Hinweise zu den Karten am DVD-Regal des Geschäftes zu finden seien. Der Kunde muss also nachdem er die Rabattkarte und die zugehörigen Bedingungen akzeptiert hat, an den Regalen des Geschäftes nach weiteren Informationen suchen. Wie der Online-Nachrichtendienst heise online berichtete, war der Metro-Sprecher Albrecht von Truchseß nach den Veröffentlichungen des FoeBud nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.

Guenstiger.de, 11. Februar 2004
Original: http://www.guenstiger.de/gt/main.asp?news=2844