Metro: Verdruss mit RFID-Chips

Mitglieder der Datenschutzinitiative Foebud haben nach einer geführten Besichtigung des Future Store in Rheinberg mehr oder weniger zufällig herausgefunden, dass auf Kundenkarten des Stores RFID-Chips aufgebracht wurden, ohne dass ein entsprechender Hinweis auf Bestellformularen darüber informiert. Mit dem Chip lässt sich das Betreten und Verlassen des Supermarktes und der Aufenthalt vor bestimmten Regalen nachzeichnen bzw. festhalten. Die Metro hatte betont, mit dieser neuen Technik die Logistik verbessern zu wollen und keine weitergehenden Kundendaten zu erheben. Rena Tangens von der Foebud zeigt sich wenig erbaut: "Als wir den RFID-Chip auf der Kundenkarte entdeckt hatten, waren wir schockiert." Tangens sieht im Gegensatz zur Logistik für den Einsatz von RFID-Technologie auf Kundenebene keinen Grund. Die Durchleuchtung der Kunden sei wohl kaum in deren Interesse. Ein Sprecher der Metro erklärte indes, dass mit dem Chip auf den Karten lediglich DVD-Filmtrailer frei geschaltet würden und hier aus Jugendschutzgründen die Chiplösung zwecks Altersermittlung zum Einsatz käme. Die Erhebung und Speicherung von Daten ist rechtswidrig, wenn Kunden vorher nicht informiert werden.

Lebensmittel Praxis, Verlagsgruppe Handelsblatt, 9. Februar 2004
Original: http://www.lpvnet.de/news.asp?id={CA494EDD-9463-403A-91F8-8CCF9089D4B1}