Die Einführung der so genannten RFID-Chips wird den Kunden mehr schaden, als sie den Konzernen nutzen darf: Der Verbraucher gibt wegen des Sicherheitsbedürfnisses der Konzerne mit dem Geld auch noch seine Persönlichkeitsrechte an der Kasse ab. Nach dem Einkauf kann die Bewegung des Kunden mit Hilfe an der Ware befestigter Mikrochips nachvollzogen werden. Die Überwachung der Bürger wird weiter verstärkt.
Es ist daher gut, dass die Bonner Gesellschaft für Informatik auf die Datenschutzrisiken der neuen Technik hinweist und die Einhaltung bestimmter Regeln einfordert - doch die Forderung führt natürlich nicht weit genug. Ein Verbot der Anbringung der Funkchips an Geldscheinen ist notwendig. Der Anspruch der Käufer auf Entfernung, Deaktivierung oder gar Zerstörung der an den Produkten befestigten Chips bekämpft allerdings nur das Symptom und nicht die Ursache: Dieser Anspruch wird nur einer aufgeklärten Minderheit nützen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung wird davon nichts mitbekommen. Um auch diese Leute zu schützen, muss die Einführung der Chip-Technik verhindert werden.
Da nutzt auch der Verweis der Datenschutzbeauftragten nichts, dass bislang keine Datenschutzverletzungen aufgetreten seien. Sollte sich die Technik durchsetzen wird es kein Zurück mehr geben. Andere gesellschaftliche Bereiche haben dies gezeigt. Der Kunde muss sich dann in Zukunft doppelt überlegen was und wo er einkauft - und vor allem was er mit den gekauften Sachen anstellt."
Holger Pauler
Österreich
, 11. Juni 2004
Original: http://http://www.gfk.de/presse/pressemeldung/contentdetail.php?id=585