Wir müssen uns an eine neue Abkürzung gewöhnen: RFID. Das bedeutet _Radio Frequency Identification_ und ist in immer mehr kleinen Chips drin. Diese RFID-Chips sind winzig, speichern eine Menge Informationen und können diese auf Anforderung jederzeit wieder ausgeben. Wozu braucht man das? Ein Beispiel: .......
Die Stadtbücherei Stuttgart hat ihr gesamtes Ausleihsystem auf diese Funk-Etiketten umgestellt. 300.000 Bücher wurden präpariert: Jedes Buch hat jetzt auf der Innenseite des Deckels einen RFID-Chip. Der Chip weiß: Ich gehöre in die Bücherei. Erst beim Ausleihschalter wird dem Chip ein _ich darf hier raus_ eingespeichert. Ein Lesegerät am Eingang fordert nun jeden Chip auf, seine Kennung zu senden _ und falls der Chip nicht entsichert wurde, schlägt das Gerät Alarm. Der Vorteil des neuartigen Systems: Es ist sehr viel schneller zu handhaben als bisherige Strichcodes. Der Nachteil: Mit dem Chip könnte der gläserne Kunde entstehen! Schon jetzt wollen Bekleidungshersteller zum Beispiel Hosen mit dem Chip ausstatten. Jedes Geschäft, das man mit der Hose betritt, speichert seine Adresse auf dem Chip und liest gleichzeitig ab, wo der Kunde zuvor schon überall war. Der Verkäufer kann dann genau die Produkte anbieten, die zum _Bewegungsprofil_ des Kunden passen_ Klingt wie Science Fiction? Von wegen: Der Metro-Konzern hat bereits 10.000 Kundenkarten mit RFID-Chips verteilt. Auf ihnen kann jede Bewegung des Kunden gespeichert werden, ohne dass er etwas davon merkt. Doch weil Datenschützer und Kunden protestierten, werden die Karten jetzt wieder zurückgerufen und durch _harmlose_ Plastikdinger ersetzt.
Die haben RFID-Chips in Bücher geklebt:
* www.stuttgart.de/stadtbuecherei/
Die wollen RFID-Chips im Supermarkt einführen:
* www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1008965_l1/index.htm
Die wollen RFID-Chips verhindern:
* www.foebud.org
Die stellen RFID-Chips her und erklären, wie sie funktionieren:
* www.ti.com/tiris/docs/solutions/pos/loyalty.shtml
XXL-Info, 5. März 2004
Original: http://www.xxl-info.de/article19.html