Payback-Karte gehackt

23458 Punkte - etwa 460 DM - hat der Bielefelder Cyberrechtsverein FoeBuD bereits mit einem Privacy-Hack eingenommen. Schon im Frühjahr bastelten die Bielefelder, die jährlich auch den Big-Brother-Preis verleihen, eine so genannte Privacy-Card. Sie ist der tausend Mal replizierte Klon der Rabattkarte von Payback (Netzwert 3.1.2001). Barcode sowie Magnetstreifen sind jeweils identisch, womit jede Karte über die selbe Kundennummer verfügt. Auf diese Weise werden die Kaufvorgänge von tausend Nutzern in einem einzigen Profil gespeichert. Pro Einkauf werden ein bis drei Prozent Rabatt gewährt - unter anderem bei Real, Galeria-Kaufhof, AOL oder seit neuestem auch bei Obi. Die erzielten Rabatterlöse gehen als Spende auf ein Konto des Vereins. Erfahrungsgemäß akzeptieren die Läden die Privacy-Card. Laut Payback-Sprecherin Nina Purtscher wurde der Vertrag jedoch "wegen Missbrauchs" schon vor etwa drei Monaten gekündigt. Doch der FoeBuD-Verein erhielt noch im November eine Punkte-Abrechnung, zudem gingen weitere Zahlungen ein.

Christiane Schulzki-Haddouti

Handelsblatt, 10. Dezember 2001