Durch die Elektronik sind die Töne nicht verschwunden, aber es ist jetzt alles anders. Klänge schwingen immer noch wie eh je, nur lassen sie das Gefühl zurück, daß da irgendwo, irgendwie etwas fehlt. Der Syntheziser läßt kein Holz mehr vibrieren und das Streichquartett aus dem PC klingt einfach eine Spur zu perfekt. Das Klangkunstwerk im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit gibt uns die Aufgabe, über das Verhätnis des Menschen zur Musik auf der einen Seite und zur Maschine auf der anderen Seite nachzudenken.
Prof. Friedrich Kittler lebt und lehrt in Berlin. Wir konnten ihn zu einem Vortrag beim Bielefelder Treffpunkt Zukunft, Technik & Kultur, der PUBLIC DOMAIN, bewegen. Die Frage nach der Kunst- und Kulturmaschine, die Musik produziert und wie die Maschinenmusik die Kultur der Menschen beeinflussen wird, steht im Mittelpunkt seiner Überlegungen. Ein kulturell-wissenschaftlicher Vortrag für die Menschen vor der Stereoanlage.
Mit Freundlichem Gruß,