FoeBuD deckt auf: Versteckte RFID in Metro-Payback-Kundenkarte
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... und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens .. (Offenbarung 13,17) |
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Brisant: Als wir am Sonntag, 1.2.2004, während des Vortrags PUBLIC DOMAIN von Katherine Albrecht (Boston, USA) eine Kundenkarte des Metro-Future-Stores in Rheinberg, auf unser RFID-Lesegerät legen, erscheint zu unserer Überraschung eine Identifikationsnummer. Mit dem Auslesen so eines Schnüffelchips könnten Kunden theoretisch eindeutig identifiziert werden, schon beim Betreten des Ladens. Und alle Einkäufe eines Kunden sind damit ebenfalls verknüpfbar - der gläserne Kunde, berührungslos per Funk ausgelesen? Technisch inzwischen möglich.
Im Future-Store wurde bei unserem Besuch am Sonnabend davor nirgendwo darauf hingewiesen, dass in den Kundenkarten "Spychips" enthalten sind. Dabei legt die Metro Group angeblich extrem viel Wert auf ihre transparente Informationspolitik...
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Deutlich: "Die deutschen Kundinnen und Kunden sind Versuchskaninchen für die ganze Welt." Mit diesem Satz überrascht die Amerikanerin Katherine Albrecht die Besucher der FoeBuD-Veranstaltung im voll besetzten Bunker Ulmenwall am Sonntag, 1.2.2004. Der Metro Future Store in Rheinberg bei Duisburg war das Beispiel für ein "erfolgreiches Test-Projekt" zur globalen Einführung der Schnüffelchips (RFIDs - Radio Frequency IDentification Tags) bei einer Fachtagung Mitte Januar 2004 in New York. "Die Deutschen sind technisch interessiert und aufgeschlossen und haben deshalb keine Berührungsängste mit RFIDs," hieß es dort. Überraschend: Als Katherine Albrecht auf Einladung des FoeBuD am Samstag vor dem Vortrag den Metro Future Store besucht, bietet sich ihr ein anderes Bild: "Die deutschen Kundinnen und Kunden wissen gar nicht, was dort im Future Store wirklich passiert", ist ihr Fazit. "Die Hinweise auf RFID-Etiketten im Future-Store sind nicht ausreichend - und über die Risiken für die Privatsphäre wird nirgendwo ein Wort verloren." Unmöglich:
Am Ende der Führung zeigen die Metro-Vertreter ihr und den anderen
FoeBuD-Mitgliedern den sogenannten "Deaktivator", ein Gerät,
das angeblich die Schnüffelchips in den Preisetiketten außer
Kraft setzen soll. Als sie den Apparat betätigt, wird nur ein Teil
der Informationen gelöscht - der eigentlich "gefährliche"
Teil, die eindeutig nur für diesen einen Schnüffelchip individuell
vergebene Nummer, ist nicht gelöscht worden. "Das geht technisch
auch gar nicht" erklärt ihr ein Metro-Vertreter, "diese
Nummer können wir nicht überschreiben, sie ist vom Hersteller
vergeben. Aber diese Nummer ist auch mit keiner unserer Datenbanken vernetzt."
Ein FoeBuD Mitglied fragt, wann denn diese Nummer vernetzt werde - die
Metro-Vertreter geben keine Antwort. "Wir haben hier ein echtes
Problem. Diese Chips werden nicht zerstört, sie werden nur schlafen
geschickt. Und man kann sie jederzeit wieder aufwecken", ist
Katherine Albrecht überzeugt.
Nachgefragt: Am Montagvormittag ruft Katherine Albrecht beim Future-Store-Sprecher an und fragt, wo die Kunden über die Schnüffelchips in der Karte informiert werden. In den Unterlagen? Oder direkt am Regal? Später am Montag bekommen wir von Metro Fotos zugesandt, auf denen kleine Schildchen mit Hinweisen auf RFIDs in den Kundenkarten am DVD-Regal zu sehen sind. (Foto rechts)
Erfolgreich: Wir hatten bei unserer Besichtigung am Samstag von einem Kind vor genau diesem Regal auch ein Foto gemacht und sind überrascht: auf unserem Foto (links) sind eben diese Etiketten noch nicht da. (Die beiden linken Etiketten in der roten Markierung des Metro-Fotos enthalten den entscheidenden Hinweis. Sie können sich eine Vergrößerung anzeigen lassen, wenn Sie die Bilder anklicken.) Metro hat anscheinend erst auf unsere Nachfrage hin die Regale nachgerüstet und aktuell am Montag fotografiert.
Materialien Positionspapier über den Gebrauch von RFID auf und in Konsumgütern als pdf (3,6 MB) Linkliste zum Vortrag beim Chaos Communication Congress 2003 RFID FAQ / FAQ zu Mythen rund um RFID Laudatio der BigBrotherAwards 2003 für die Future Store Initiative Heise Artikel: Externe Links: CASPIAN: CASPIANs Seite
zu RFID: Aufsatz: Nachhaltigkeit
und Vorsorge - Anforderungen der Digitalisierung an das politische System: Texas Instrument
zeigt's: "RFID Optimierung
der Value Chain" - Management Information, Mai 2003: Vortragsfolien: EAN Austria Information,
Heft 2, Juli 2003: Ein Artikel über
Kundenspezifisches Marketing: Aufsatz zu RFID in Euro-Banknoten FoeBuD gewinnt Ideenwettbewerb der Stiftung bridge
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