Es geht dabei vor allem um die Bedienung, die sich sehr stark von den Kommandozeilenversionen unterscheidet, die im Teil II dieses Buches behandelt wurden. Für das Verständnis der grundlegenden Funktions- und Arbeitsweisen von PGP lesen Sie bitte im Teil I dieses Buches nach. Sie werden in diesem Teil z.B. keine Erklärungen darüber finden, was das Signieren einer Nachricht bedeutet, sondern nur darüber, wie Sie dies in den PGP-Versionen mit graphischer Oberfläche ausführen können. Das grundsätzliche Verständnis von asymmetrischer Verschlüsselung und der entsprechenden Begriffe wird hierbei vorausgesetzt.
Anders gesagt: Es ist absolut sinnlos, dieses Kapitel zu lesen, ohne wenigstens die in der Einleitung dringend empfohlenen Kapitel studiert zu haben. Außerdem setzen wir voraus, daß Sie mit der Bedienung Ihres Betriebssystems (Microsoft Windows 95, 98 oder NT 4.0) vertraut sind.
Die Dialogboxen in dieser Anleitung stammen teilweise aus einem US-englischen Windows, wenn Sie ein deutsches Windows installiert haben, werden die Beschriftungen der Schaltflächen (Buttons) anders lauten ("Ja" statt "Yes" usw.).
Die Version 6.5.1i ist kurz vor Drucklegung dieses Buchs erschienen. Die kurze Zeit hat es uns leider nicht erlaubt, in der gebotenen Ausführlichkeit auf sie einzugehen. Die Installation unterscheidet sich nur in sehr wenigen Punkten von der der Version 6.0i, deshalb gibt es kein eigenes Kapitel für die Installation der Version 6.5.1i. Die Schlüsselerzeugung wiederum entspricht der Version 5.5.3i am ehesten, denn 6.5.1i gestattet es Ihnen, RSA-Schlüssel zu erzeugen. Die in 6.5.1i neu hinzugekommene Funktionalität wird in diesem Handbuch nicht besprochen.
Alle in diesem Buch behandelten Versionen von PGP für Windows (5.0i, 5.53i, 6.0i und 6.5i) sind 32-Bit-Programme für Microsoft Windows 95, Windows 98 oder Windows NT. Sie sind allesamt nicht lauffähig auf Systemen mit Microsoft MS-DOS/Windows 3.x als Betriebssystem. Aus unbestätigten Nachrichten haben wir entnommen, daß sie sich auch nicht unter Windows 2000 installieren lassen; das dürfte aber "lediglich" ein Problem mit den Installationsroutinen sein.
Wenn Sie noch mit einem Rechner unter MS-DOS und Microsoft Windows 3.x als Betriebssystem arbeiten und darauf PGP einsetzen möchten, dann müssen Sie eine Kommandozeilenversion einsetzen, gegebenenfalls mit einem graphischen Zusatzprogramm zur Bedienung. Näheres finden Sie in Teil II.
Aber auch für Benutzerinnen von Windows 95/98/NT gibt es teilweise gute Gründe, die älteren PGP-Versionen 2.6.xi einzusetzen (z.B. der in mancher Hinsicht eingeschränkte Funktionsumfang der PGP-Versionen für Windows). Bitte lesen Sie hierzu die entsprechenden Abschnitte in Abschnitt C. Für die Benutzung von PGP 2.6.xi unter den Windows-Versionen 3.1, 3.11, 95, 98 und NT gibt es zusätzlich zur Kommandozeile die Möglichkeit, PGP über eine graphische Benutzerschnittstelle fernzusteuern. Wir haben entsprechende Programme auf der beiliegenden CD im Verzeichnis Frontends versammelt.
Ein Beispiel für eine solche graphische Benutzerschnittstelle ist das Shareware-Programm PGPClick von Robert Elden Wilson, das auch auf der beiliegenden CD enthalten ist. Bitte beachten Sie, daß es sich um Shareware und nicht um kostenlose Freeware handelt und registrieren Sie das Programm, wenn Sie es benutzen möchten. Es gibt Versionen für Windows 3.1x, aber auch für Windows 95/98/NT, falls Sie die ältere Version von PGP verwenden möchten, aber nicht auf eine graphische Oberfläche verzichten möchten oder können. Die Software ist auf Basis von Visual Basic 4.0 geschrieben, daher müssen die Visual Basic 4.0 Runtime-Bibliotheken auf dem Rechner installiert werden, damit das Programm läuft. Sie finden diese Bibliotheken ebenfalls auf der beiliegenden CD. Nähere Informationen zu PGPClick finden Sie unter http://www.ncinter.net/~rewilson/PGPClick.html.